Alltäglicher Rassismus - ein gefühlvoller Roman über die Folgen
Ruth Jefferson ist eine der besten Säuglingsschwestern im Krankenhaus. Doch sie ist dunkelhäutig. Allein aus diesem Grund wird ihr die Pflege eines Neugeborenen verboten. Die Eltern wollen nicht, dass Ruth ihr Baby berührt.
Wie es natürlich kommen muss, ist Ruth allein auf der Station als ausgerechnet dieses Baby aufhört zu atmen...
Was tun? Gegen die Auflage verstoßen, oder das Baby behandeln und den Job riskieren?
Ruth versucht alles in ihrer Macht stehende das Baby zu retten, trotz dem Wissen, dass sie damit ihre Zulassung als Hebamme riskiert. Leider kommt jede Hilfe zu spät, das kleine Baby stirbt in ihren Armen.
Völlig empört und vor Trauer überwältigt verklagen die Eltern des Babys Ruth. Sie sind der Meinung, Ruth wäre Schuld am Tod ihres Babys.
Es beginnt ein nervenaufreibendes Verfahren für alle Beteiligten.
"Kleine große Schritte" ist ein herzzerreißendes Buch sowohl über die Unsinnigkeit von Rassismus als auch über die unendliche Liebe, die Eltern spüren.
Das besondere an Jodi Picoult ist ihr Perspektivenwechsel. In einem Kapitel wird das Geschehen aus Sicht der Säuglingsschwester Ruth beschrieben und der Leser kann soooo mit ihr mitfühlen. Aber im nächsten Kapitel beginnt die selbe Situation von neuem - aus Sicht der Eltern. Plötzlich versteht man viele Fragmente auf andere Art.
Die Autorin beleuchtet von allen Seiten und aus allen Perspektiven die Geschichte, so dass man hin und her gerissen ist und einen einzigartigen einfühlsamen Einblick in die Welt aller Protagonisten erhält.
Ich möchte euch dieses tolle Buch ans Herz legen, denn es behandelt Rassismus von einer anderen, sanfteren Seite und zeigt gleichzeitig wie brutal er Leben zerstören kann.
Eines der besten und wichtigsten Bücher von Jodi Picoult.
5 von 5 Sternen